Metallbauermeister Thomas Thyrock
HWK Cottbus

Ein halbes Jahrhundert Cottbuser Metallbaugeschichte

SEIT 50 JAHREN GIBT ES DIE FIRMA THYROCK METALLBAU GMBH AUS COTTBUS-KIEKEBUSCH. DAS UNTERNEHMEN HAT SICH IM LETZTEN HALBEN JAHRHUNDERT EINEN EXZELLENTEN RUF ERARBEITET, DER WEIT ÜBER DIE GRENZEN VON COTTBUS REICHT. DIE ARBEITEN FÜHRTEN ES VON FLENSBURG BIS NACH MÜNCHEN SOWIE VON DUISBURG BIS NACH DRESDEN.

Wohl jeder Cottbuser ist schon mal unter dem »Osttor« durchgefahren, der imposanten Brücke aus Glas und Metall, die die Gebäude links und rechts von der Mehringstraße miteinander verbindet. Sie ist eine der prägenden Bauten in der Lausitzmetropole. Es sind Handwerksbetriebe wie Thyrock, die in Städten und Dörfern bleibende Spuren hinterlassen. Und dennoch fehlt es der Branche an Wertschätzung.

Schmiedemeister Thomas Thyrock kann ein Lied davon singen, wenn er sich auf die Suche nach Fachkräften begibt. Die Uni-Absolventen gehen lieber in die Industrie. Schulabgänger wiederum scheuen die Arbeit an sich. Und Unternehmer will erst recht keiner werden – zu viel Verantwortung für zu wenig Geld.



RAUS AUS DEN KÖPFEN

»Wenn die handwerkliche Arbeit in der Gesellschaft nicht mehr geschätzt wird, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn keiner mehr ins Handwerk will«, bringt es Thomas Thyrock auf den Punkt. »Da ist in den letzten Jahren viel schiefgelaufen. Dem Handwerk fehlt es an entsprechender Lobbyarbeit.« Die Branche wird häufig mit negativen Attributen beschrieben. Das muss raus aus den Köpfen junger Menschen.

Thomas Thyrock selbst absolvierte 1988 erfolgreich die Meisterprüfung. Sein Vater, Schmiedemeister Alois Thyrock, gründete am 1. Mai 1971 das Unternehmen. Die Materialknappheit bestimmte in jenen Jahren die handwerkliche Arbeit. Wer hätte gedacht, dass es nach einem halben Jahrhundert erneut Thema wird. Seit Amerikaner und Chinesen die europäischen Märkte leer kaufen, wird das Material knapp und sehr teuer. »L ieferanten haben eine Preisbindung von nur noch zwei Tagen. Wir selbst geben acht Tage«, beschreibt Thomas Thyrock die Situation.

Baustellen geraten in Verzögerungen, weil die Industrie nicht mehr liefern kann. Wer die Vertragsstrafen zahlt, ist noch offen. Das alles erschwert neben den gravierenden Folgen der Corona-Pandemie aktuell das Arbeiten.



VIEL GELERNT

Große Herausforderungen gab es in der Unternehmensgeschichte schon immer. So musste Thomas Thyrock 1994 von einem auf den anderen Tag den Betrieb übernehmen, da sein Vater plötzlich verstarb. »Ich war damals 27 Jahre alt, hatte keine Einarbeitungszeit.« Vier Mitarbeiter waren im Unternehmen beschäftigt. Heute sind es knapp 20. Sie sind Spezialisten für Balkone, Treppen-, Tor- und Zaunanlagen, Schachtgerüste und gern auch für das Individuelle, wie der Auftrag für den Neubau des Heizkraftwerkes Cottbus zeigt. »Wir haben in den Jahren viel dazugelernt.«

Die Anfangszeit sei hart gewesen, erinnert sich der heute 54-Jährige. »Anfangs bauten wir nach und nach Kontakte zu bundesweit agierenden großen Generalunternehmen auf, weil die Arbeit in der Lausitz nicht ausreichte. Häufig ging es auf Montage nach Nord- und Süddeutschland.« Heute arbeiten die Thyrock-Fachkräfte vorwiegend in Berlin, Dresden und Leipzig und machen die Städte mit ihren Produkten ein Stück weit lebenswerter.

 Hintergrund

In der Wendezeit wurde aus der Firma Schmiedemeister Alois Thyrock die Firma Thyrock Metallbau, die Thomas Thyrock 1995 zum heutigen Namen umfirmierte.

Im Alter von 27 Jahren übernahm Schmiedemeister Thomas Thyrock den Familienbetrieb. Das Motto: Höchste Qualität und Ansprüche im Bereich der Metallverarbeitung.



 Mehr im Internet unter www.thyrock-metallbau.de



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