Bootswerft Jürgen Wendisch mit Sohn
HWK Cottbus

40 Jahre Herzblut für Boote und Schiffe

Für viele Bootsbesitzer ist die Bootswerft Jürgen Wendisch in Prieros (Dahme-Spreewald) eine echte Institution. Seit 1981 werden hier kleinere und größere Schiffe wieder flott gemacht. 

Das große Winterlager auf dem Werftgelände ist leer. Rund 300 Boote und Schiffe werden dort jedes Jahr eingelagert. Auch das Spezialschiff »Barbara«, das im Auftrag des Bergbausanierers LMBV die Gewässerqualität im Lausitzer Seenland mit Kalkmehl verbessert, gehört dazu. Dessen Silos fassen mehrere Tonnen Kalk. Es braucht schweres Gerät, um den Katamaran zu bewegen. Für Jürgen Wendisch und seine Mannschaft kein Problem.



Schwere Technik

»Wir haben einen Schwerlastkran, der bis zu 30 Tonnen heben kann«, sagt der Bootsbaumeister. Das kann nicht jeder vorweisen – ein klarer Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen. »Von einem Ingenieur bekam ich nach der Wende den Tipp, ein Winterlager aufzubauen. So investierten wir frühzeitig massiv in Technik«, erzählt Jürgen Wendisch. Rückblickend betrachtet, war das ein genialer Schachzug. Das Winterlager ist heute ein wichtiges Standbein und Umsatzbringer. Darüber hinaus bietet die Bootswerft sämtliche Dienstleistungen an Stahl- und Alubooten sowie GFK- und Holzbooten. »Wir übernehmen Osmose- und Sandstrahlarbeiten sowie Lackierungen, erledigen Um- und Neubauten bis hin zu Sonderanfertigungen.

Spezialisiert hat sich der Acht-Mann-Betrieb auf Arbeiten zum Nachrüsten von Bug- und Heckstrahlrudern, Badeplattformen, Rehling, Badeleiter und Geräteträger.



Bootswerft Jürgen Wendisch mit Halle
HWK Cottbus



Boote als Rückzugsort

Im Juni 1981 begann die Geschichte des Handwerksunternehmens. Jürgen Wendisch gründete im Alter von 30 Jahren die Firma auf dem heutigen Gelände, Mühlendamm 8a. Der Mühlenfließ war damals ein kleines Bächlein. Man musste erstmal eine vernünftige Infrastruktur schaffen, um im Bootsbau Fuß zu fassen.

Boote waren zu DDR-Zeiten ein Rückzugsort für die Familien, um sich der Obrigkeit zu entziehen. Das hieß auch, wer es richtig anstellte, hatte genug Arbeit. Jürgen Wendisch ergriff die Chance. Er ließ den Mühlenfließ ausbaggern und stellte den ersten Kran für Lasten bis zu fünf Tonnen auf. Anfang der 90er-Jahre waren Maschinen und Anlagen noch preiswert von den damaligen VEB-Betrieben zu bekommen.

Der Bootsbau an sich wurde recht schnell wieder eingestellt. Die Stückzahlen waren zu gering, die Einzelfertigung war zu teuer. Und so konzentrierte sich der Handwerksbetrieb auf Wartungs-, Reparatur- und Umbauarbeiten. »Die ersten Jahre war ich Alleinkämpfer. Nach und nach kamen Mitarbeiter und Lehrlinge hinzu«, sagt der heute 70-Jährige. Gemeinsam mit seinem Sohn – Boots- und Schiffbaumeister Christian Wendisch – führt er die Werft. Im Gegensatz zu früher nimmt er sich aber mehr Auszeiten. Dann schippert er gern mit seiner Frau und seinem 20er Jollenkreuzer über die Brandenburger Flüsse und Seen.

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Bootswerft Jürgen Wendisch mit Kran
HWK Cottbus



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